GRUPPENREGELN

Eine Selbsthilfegruppe bietet einen sicheren Raum, in dem Menschen mit ähnlichen Erfahrungen oder Herausforderungen zusammenkommen, um sich gegenseitig zu unterstützen, auszutauschen und zu stärken. Damit dies erfolgreich ist, bedarf es klarer Regeln, die das Zusammenleben und die Dynamik in der Gruppe fördern. Nachfolgend sind die grundlegenden Regeln aufgeführt, die ein harmonisches und unterstützendes Umfeld gewährleisten und von allen Teilnehmenden gelebt werden müssen.

 

  • Vertraulichkeit

Alles, was innerhalb der Gruppe besprochen oder geschrieben wird, bleibt innerhalb der Gruppe. Die Vertraulichkeit ist essenziell, um eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit zu schaffen. Die Nutzung mobiler Endgeräte während einer Sitzung ist ein No-Go. Audio-, Foto- und Videoaufzeichnungen sind nicht zulässig.

  • Respekt und Wertschätzung

Die Meinungen, Ansichten und Gefühle aller Teilnehmenden sind zu respektieren. Alle Teilnehmenden haben das Recht, gehört zu werden und sich sicher zu fühlen. Diskriminierung, Beleidigungen oder abwertendes Verhalten werden nicht toleriert und führen unverzüglich zum Ausschluss an der Gruppenteilnahme.

  • Aktives Zuhören

Hören Sie aktiv zu, wenn jemand spricht, und lassen Sie die Person ausreden. Vermeiden Sie Unterbrechungen oder das Wechseln des Themas, solange ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin spricht. Zeigen Sie Empathie und Aufmerksamkeit.

  • Körpersignale

Unser Körper hilft uns, Gefühle wahrzunehmen. Außerdem ist er oftmals ehrlicher als unser Verstand. Wir können uns in aller Regel gut auf ihn verlassen. Ebenso sprechen die Körper der anderen eine deutliche Sprache. Somit wird für uns das Befinden anderer bewusst.

  • Seitengespräche

Seitengespräche sind unhöflich. Es ärgert und stört, wenn mit dem Nachbarn geredet wird. Alles, was es zu besprechen gibt, gehört in die Gruppe.

  • Freiwilligkeit

Die Teilnahme an der Gruppe und das Teilen persönlicher Geschichten oder Anliegen sind vollkommen freiwillig. Niemand sollte sich unter Druck gesetzt fühlen, etwas preiszugeben, mit dem er oder sie sich unwohl fühlt.

  • Gleichberechtigung

Alle Teilnehmenden sind gleichwertig, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter oder Lebenslage. Alle Teilnehmenden haben die gleichen Rechte und Pflichten innerhalb der Gruppe.

  • Grenzen setzen und respektieren

Über Wahrnehmungen und Gefühle lässt sich nicht diskutieren. Teilnehmende haben das Recht, persönliche Grenzen zu setzen. Grenzen sind von allen anderen zu respektieren. Dies gilt für emotionale, persönliche und physische Bereiche

  • Keine Ratschläge ohne Zustimmung

Statt ungefragt Ratschläge zu erteilen, sollte Unterstützung durch Zuhören und Verständnis geleistet werden. Wenn Ratschläge gewünscht sind, können diese höflich angeboten werden.

  • Pünktlichkeit und Verbindlichkeit

Pünktlichkeit ist ein Zeichen des Respekts für die Zeit der anderen, signalisiert Engagement und Verantwortung. Sollten Teilnehmende verhindert sein, wird um eine rechtzeitige Mitteilung gebeten.

  • Gemeinsame Verantwortung

Alle Teilnehmenden tragen gemeinsam Verantwortung für das Wohl der Gruppe. Dies umfasst die Einhaltung der Regeln, die Unterstützung anderer und die Pflege einer positiven Gruppendynamik.

  • Gruppengespräche

Eine Person aus der Gruppe sollte jeweils für eine Sitzung die Gesprächsleitung, die Moderation, übernehmen. Alle sollten nacheinander drankommen, damit die gemeinsame Verantwortung für die Gruppe wächst. Die Gruppenleitung achtet lediglich darauf, dass alle Wortmeldungen gehört und die Gruppenregeln beachtet werden.

  • Thema verabreden – verbindlich sein

Für Gruppentreffen ein Thema festzulegen ist hilfreich – zur Vertiefung und Beteiligung aller Teilnehmenden. Ist ein Thema für ein Treffen ausgemacht, wird es auch angegangen, es sei denn, ein dringendes Problem hat Vorrang.

  • Fragen, um zu verstehen

Fragen sind hilfreich, wenn sie das Bemühen ausdrücken, jemanden zu verstehen. „Warum-Fragen“ (ver-)führen zum Spekulieren. Die Frage „Wie hast du dich dabei gefühlt?“, fördert einen besseren Kontakt zu den eigenen Gefühlen und zueinander.

  • Schwierigkeiten ansprechen

Es ist ratsam, Schwierigkeiten bald anzusprechen. Sowohl persönliche als auch Schwierigkeiten in der Gruppe, können ansonsten zu Misstrauen, Dominanz, Konkurrenz und Missverständnissen führen.

  • Feedback-Kultur

Feedback sollte konstruktiv, respektvoll und ermutigend sein. Kritik darf nur geäußert werden, wenn sie hilfreich und freundlich formuliert ist. Ziel ist es, die Gruppe und ihre Teilnehmenden zu stärken.

  • Befindlichkeitsrunde

Eine Befindlichkeitsrunde (Blitzlicht) kann zu Beginn oder zum Abschluss einer Sitzung abgehalten werden. In manchen Gruppen ist es sinnvoll, ein Blitzlicht sowohl zu Beginn als auch zum Abschluss durchzuführen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

© Selbsthilfegruppe Kopfhoch 2025

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